Mit ‘Stadtspaziergang’ getaggte Artikel

Paternoster fahren im Rathaus: Nervenkitzel im Alltag

Samstag, 29. Januar 2011

paternoster

Eigentlich habe ich ja selten einen Grund ins Stuttgarter Rathaus zu gehen. Meinen Pass verlängere ich am Wohnort und Müllsäcke hole ich woanders. Manchmal jedoch gönne ich mir Am Marktplatz Nummer 1 eine Fahrt mit dem Paternoster.

Ein tolles Ding dieser „Personenumlaufaufzug“! Ein unmögliches Relikt aus alten Zeiten, ein rumpelndes, stromfressendes Ungetüm und sicherheitstechnisch vermutlich eine Katastrophe! Kein Wunder, dass Paternosteraufzüge schon lange nicht mehr gebaut werden dürfen.

Die Gelegenheit zu einer kleinen Nostalgietour sollte man also nutzen, so lange es noch geht. Auch wenn der Paternoster im Stuttgarter Rathaus viele Fürsprecher hat und unter dem persönlichen Schutz des Oberbürgermeisters steht: Er gehört zu den letzten seiner Art, die noch öffentlich zugänglich sind. Auch ihm droht eines Tages das Aus. Wer also den Nervenkitzel im Alltag sucht, wer am eigenen Leib erfahren will, was eigentlich passiert, wenn man den Ausstieg verpasst, muss schneller sein als der TÜV.

Paternoster: Bitte einsteigen!

Stuttgart 21: Waren Sie schon am Bauzaun?

Montag, 16. August 2010

Es stimmt, dass eine Auseinandersetzung mit Stuttgart 21 den Rahmen unseres Praxisblogs sprengt. Es stimmt aber auch, dass sich das eine oder andere Detail rund um das Großprojekt für einen Blogbeitrag eignet - z.B. als kleiner Ausflugstipp:

Waren Sie schon am Bauzaun? An dem Bauzaun, dem aktuellen Aufreger, dem Vorboten der Abrissbagger? Innerhalb weniger Tage ist das Absperrgitter am Nordflügel des Bahnhofs zu einer sehenswerten Plakatwand des Widerstands gegen Stuttgart 21 geworden.

Eine Besichtigung lohnt sich - ganz gleich, wie man selbst zu dem umstrittenen Bahnprojekt steht. Auch Touristen lassen sich schon vor dem kunterbunten Sponti-Kunstwerk der Stuttgart 21-Gegner fotografieren. Wie seinerzeit vor der Berliner Mauer. Hoffen wir nur, dass der Stuttgarter Bauzaun eine kürzere Lebensdauer hat.

Roter-Socken-Weg: Wandertipp für Stuttgart

Freitag, 02. Juli 2010

Eins vorweg: Der “Rote-Socken-Weg” ist - unabhängig von der politischen Couleur - für alle da. Man muss keine “rote Socke” sein, um sich den Naturfreundeweg Stuttgart Süd zu erwandern.

Der “Rote-Socken-Weg” ist das neue Pendant zum schon bekannten “Blaustrümpflerweg” und lässt sich mit diesem - blau/rot oder rot/blau - prima kombinieren. Der 7 km lange Rundwanderweg führt vom Marienplatz aus in einem großen Bogen rund um die Neue Weinsteige.

Wer sich für Stuttgarts Stadtgeschichte interessiert, wer die uralten Mammutbäume im Landschaftspark Wernhalde noch nicht kennt, wer wissen möchte, wo es in Stuttgart seinerzeit eine echte Rodelbahn gab oder wo sich denn nun die berühmte “Schillereiche” befindet, sollte sich - mit oder ohne rote Socken - auf den Weg machen.

Roter-Socken-Weg, Karte und Infos

Stuttgarter Schweinemuseum: zum Quieken!

Dienstag, 22. Juni 2010

Wahrscheinlich liest das wieder mal kein Schwein. Aber ich hätte da einen sauguten Tipp für Tage, an denen das Wetter mal nicht so rosig ist:

Vor kurzem wurde im alten Stuttgarter Schlachthof das “Schweinemuseum” eröffnet und das ist - mit oder ohne kleine Ferkel - einen Familienausflug wert! Der Streifzug durch die borstige Kulturgeschichte erfreut Groß und Klein. Mit viel Witz und Liebe zum Detail werden skurile Schweinereien aus aller Welt präsentiert.

Auch das Drumherum im historischen Gebäude stimmt: Wer nach dem Museumsgang Hunger auf Schweinshaxe oder Spanferkel bekommt, hat es nicht weit zum Trog. Gegrunzt und geschmatzt wird drinnen und draußen. Der große Biergarten ist täglich geöffnet - man muss halt nur Schwein mit dem Wetter haben!

www.schweinemuseum.de

Sarotti-Mohr: Vom schwarzen Diener zum geheimnisvollen Magier

Freitag, 30. April 2010

Auf dem Weg zur Praxis begrüßt mich seit einigen Wochen ein schwarzer Diener – Werbefigur eines kleinen Antiquitätengeschäfts. Jeden Morgen steht er neben der Ladentür. Käppi, Livrée und Fliege, die schwarzen Hände weiß behandschuht – da freut sich der Kolonialherr. Ein “Deko-Neger”. Political nicht gerade correct, aber ein echter Hingucker.

Bei der Gelegenheit: Was macht eigentlich der gute alte Sarotti-Mohr? Ja, das kleine Mohrenkind, die werbewirksame Symbolfigur einer Berliner Schokoladenfabrik, hat sich erstaunlich lange gehalten. Entworfen gegen Ende des Ersten Weltkrieges, eingetragenes Markenzeichen seit 1922, hat der knuddelige schwarze Kerl mit den Kulleraugen erst vor wenigen Jahren sein Äußeres gewandelt.

Im Jahr 2004 verpassten die Marketing-Experten der Stollwerk-AG den Produkten der Marke Sarotti ein neues Logo. Möglicherweise als Reaktion auf die Kritik, die Mohrenfigur verkörpere das rassistische Stereotyp des „dienstbaren Negers“. Auch „Negerküsse“ und „Mohrenköpfe“ haben schließlich ihre Unschuld verloren.

Mit dem Zeitgeist hat sich auch unser Sarotti-Mohr gewandelt. Aus der schwarzen Dienerfigur ist ein moderner Magier geworden. Reklametechnisch gesehen eine raffinierte Metamorphose. Pluderhose und Turban sichern den Wiedererkennungswert, der orientalische Zauber blieb erhalten. Der kleine Mohr ist erwachsen geworden und die bekannteste Figur der deutschen Werbegeschichte politisch korrekt.

Stuttgarter Hafen: Hinaus in die weite Welt!

Mittwoch, 24. März 2010

Ganz schön lang so eine lange Nacht der Museen. Selbst wer nicht bis zum frühen Morgen durchhält, braucht Tage, um sich zu erholen. Doch jetzt ist Zeit für eine kleine Nachlese.

Der nächtliche Streifzug quer durch die quirlige Stadt hat sich wieder mal gelohnt. Ich zum Beispiel bin nach „Tour Neckar“ und „Tour Hafen“ um einige Erfahrungen reicher geworden. So weiß ich jetzt, dass Stuttgart – „die Stadt zwischen Wald und Reben“ (Stuttgart Marketing) – in Wirklichkeit eine echte Hafenstadt ist. Von wegen piefige Provinz und biedere Schwabenmetropole!

Stuttgarts Hafen verbindet nämlich die beschauliche Landeshauptstadt direkt mit den bedeutenden Seehäfen und großen Wirtschaftszentren. Container-Terminal, Umschlagbahnhof und Überseebecken lassen erahnen, dass es von hier aus in die weite Welt geht. Immer nur dem Neckar nach. Wer hätte das gedacht.

Reeperbahn-Charme auf dem Hafengelände sucht man allerdings vergeblich. In der Hafenspelunke schlotzt man brav sein Viertele und heuert auf keinem Bananendampfer an. Wer hier betrunken vom Barhocker rutscht, findet sich am nächsten Morgen in der Notaufnahme des Marienhospitals wieder und nicht als Zwangsmatrose auf hoher See. Shanghai ist anderswo. Stuttgart hat eben seinen eigenen Reiz. Ganz besonders bei Western-Swing und Hillybilly-Klassikern in lauer Abendluft – eben bei der langen Nacht der Museen.

Die nächste lange Nacht der Museen gibt es am 9. April 2011. Vormerken!

Stuttgart 21: Time to say good bye!

Sonntag, 14. März 2010

Stuttgart 21 kommt. Das wissen wir und jeder wird seinen Platz in den Reihen der Befürworter, Gegner oder irgendwo dazwischen gefunden haben. Ganz gleich ob dafür oder dagegen: Stuttgart 21 ist ein Riesenspektakel und wir sitzen in der ersten Reihe – mehr oder weniger glücklich. Es dauert nicht mehr lange, bis Abrissbirne und Bagger mit dem sogenannten Jahrhundertprojekt beginnen. Es wird also Zeit, vom alten Kopfbahnhof Abschied zu nehmen.

Investiert wurde schon lange nichts mehr in den alten Bonatz-Bau. Vieles hat sich erhalten, was andernorts schon längst wegmodernisiert wurde. Hölzerne Prellböcke etwa oder adrett gekachelte Schaffnerhäuschen mit altmodischen Telefonen. Fast fühlt man sich in die Zeit zurückversetzt, in der Bahnsteige noch „Perron“ hießen und die nur betreten durfte, wer zuvor auch eine Bahnsteigkarte gekauft hatte.

Am alten Stuttgarter Hauptbahnhof hat sich eine besondere Art von Industrie- und Technikmuseum entwickelt, dem man durchaus noch mal einen Besuch abstatten sollte. Ein kleiner Streifzug durch die altehrwürdigen Hallen, durch düstere unterirdische Gänge und vorbei an rostigen Gleisanlagen lohnt sich. Immerhin geht - technisch und architektonisch - eine Ära zu Ende. Time to say good bye!

CSD-Parade: Kamellen und Kondome

Freitag, 24. Juli 2009

2334Zu den jährlichen Höhepunkten meines kleinbürgerlichen Daseins gehört der Besuch der Parade zum Christopher-Street-Day. Die Parade bildet den Abschluss einer Aktionswoche der Schwulen- und Lesbenbewegung und ist immer ein Erlebnis! Am Samstag, den 1. August wälzt sich nun zum 10. Mal der bunte Zug durch die Stuttgarter Innenstadt. Diesjähriges Motto: macht Mut! Schirmherr ist VfB-Präsident Erwin Staudt. Die CSD-Parade ist immer auch politisch und ein Bekenntnis zu Offenheit und Toleranz.

Wer nicht nur als Zuschauer der „Anderen“ im Regen der Kamellen und Kondome stehen und die Fassade von “schrill und shocking” bestaunen möchte, sollte beim Aufbau des Zuges durch die Böblinger Straße spazieren. Hier ist noch Zeit für kleinere Begegnungen und ruhiges Beobachten: Da sind die “Cheerluders” vom Sportverein Abseitz, die ihr Tänzchen mit den schwarz-gelben Puscheln proben. Da ist die Schwulengruppe Schwäbisch-Hall – selbstironisch provinziell in karierten Wanderhemden. Da sind die homosexuellen Polizisten, die schwulen Väter, die lesbischen Lehrerinnen. Es gibt bunte Paradiesvögel und finstere Bürgerschrecks. Und es gibt eine Menge normales Leben, das in allen Regenbogenfarben schillern kann.

Christopher Street Day in Stuttgart

Für Olga - ein Stadtspaziergang

Freitag, 05. Juni 2009

olgastrMan muss schon einen guten Grund haben, einen kleinen Stadtspaziergang durch die Olgastraße zu machen. Es gibt schönere Ecken in Stuttgart. Ich z.B. habe eine Kollegin namens Olga und bin deswegen die Straße, die ihren Namen trägt, durchwandert.

An „Olga“ kommt in Stuttgart niemand vorbei. Die russische Zarentochter Olga Nikolajewna Romanowa und spätere Königin Olga von Württemberg hat als Namensgeberin viele Spuren hinterlassen. Es gibt das Olgaeck, das Olgahospital, das Karl-Olga-Krankenhaus und das Königin-Olga-Stift. Olga-Dies und Olga-Das. Und die Olgastraße.

Nein, schön ist die Olgastraße nicht. Doch die Mischung aus Schlecker-Markt, Rotlicht, Studentenbude, Eckkneipe und gehobener Gastronomie hat durchaus den Charme urbaner Lebendigkeit. Hier regiert die Gegenwart – dem geschichtsträchtigen Namen zum Trotz. Wer allerdings aufmerksam um die Häuser streift, findet dennoch Spuren der Vergangenheit: so einen schon verblassten Hinweis auf den nächsten Luftschutzkeller aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Aber den hat Olga, die Zarentochter aus dem fernen Russland, nicht mehr erlebt.

Blaustrümpflerweg: Immer der Socke nach!

Mittwoch, 13. Mai 2009

blauMal ein kleiner Wandertipp fürs Wochenende - ausprobiert und für gut befunden: auf dem Blaustrümpflerweg rund um Heslach.

So ein Rundwanderweg ist eine praktische Sache. Der Einstieg ist an jedem Punkt möglich und  immer gibt es das volle Programm. In diesem Fall: Stäffeles treppauf und -ab, verwunschene Pfade durch alte Villenviertel, wunderschöne Ausblicke auf Stuttgart, ein bisschen Wald, ein bisschen Stadt, Biergärten zum Einkehren und - der Hit nicht nur fürs Kid! - Fahrten mit Zacke und Seilbahn.

Laufzeit ohne Pausen: 2,5 Stunden
Strecke ohne Umwege: 7,5 km
Abwechslungsreich und sehr gut ausgeschildert!

Blaustrümpflerweg, Karte und Infos



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