Über 90% aller 12-19-Jährigen haben ein Handy. Handy muss sein! Aufgeladen, eingeschaltet und immer dabei: Das Handy ist zum ständigen Begleiter einer ganzen Generation geworden. Es wird telefoniert und gesimst, was das Zeug hält!
Nie war die Welt so kommunikativ wie heute. Jederzeit sind wir erreichbar, können uns spontan verabreden, überall mal ein Schwätzchen halten oder Rat und Hilfe holen. Vorbei die einsamen Zeiten, als die Welt noch ein einziges Funkloch war!
Psychologen warnen allerdings vor den Gefahren einer permanent vernetzten Welt, in der Dauerkommunikation an die Stelle eines zeitweiligen Alleinseins getreten ist. Viele Jugendliche und junge Erwachsene sind zu regelrechten „Kommunikationsjunkies“ geworden, die es nicht mehr ertragen können, allein im Bus zu sitzen oder einfach mal gar nichts zu tun.
Das Handy ist zu einer „Dauer-Nabelschnur“ geworden, die Heranwachsende mit Eltern, Freunden und anderen Bezugspersonen verbindet. Nach Ansicht von Professor Bauer, Psychiater an der Universitätsklinik Freiburg, wird das Handy damit zum „Entwicklungshemmer“, zur „Nuckelflasche am Ohr“, die es Jugendlichen erschwert, Alleinsein zu ertragen und Entscheidungen selbständig zu treffen.