„Keine Lust auf Lust“ kennen wir fast alle. „Ich bin müde.“ und „Heute nicht, Liebling!“ sind Klassiker im Ehebett. Sexuelle Lustlosigkeit ist weit verbreitet. Einer amerikanischen Studie zufolge leiden 18% der Männer und 33% der Frauen zwischen 18 und 60 Jahren unter sexuellem Desinteresse.
Die Störung der weiblichen Libido ist nun ins Zentrum der medizinischen Forschung gerückt. Kanadischen Wissenschaftlern der Concordia Universität Montreal ist es gelungen, das körpereigene „Lusthormon“ Alpha-MSH (Melanozyten stimulierendes Hormon) synthetisch herzustellen. Dadurch könnte in naher Zukunft ein Medikament entwickelt werden, das bei Frauen sexuelles Verlangen hervorruft. Eine Art Viagra für Frauen also, eine Lustdroge aus den Laboren der Pharmafirmen.
Die weibliche Sexualität ist vielschichtig. Die Lust auf Erotik ist stark mit dem Gefühl für den Partner verbunden. Der Verdacht, dass ein medikamentöser Scharfmacher für Frauen einem männlichen Wunschdenken entspringt, liegt nahe. Ob der märchenhafte Zaubertrank lediglich die spröde Gattin zur willigen Geliebten machen soll oder ob er den Frauen tatsächlich zu mehr Liebes- und Lebenslust verhilft, bleibt abzuwarten.
Tags: Beziehung, Sexualität, Wissenschaft