Mit ‘Verhütung’ getaggte Artikel

Pille für den Mann: Maus müsste man sein!

Mittwoch, 08. Juni 2011

pille_fuer_mannLiebe, Lust und Leidenschaft sind – meistens jedenfalls – gemeinschaftliche Vergnügungen. Das hat die Natur so eingerichtet. Zur Liebe gehören immer zwei. Zum Kinder zeugen auch!
Wenn es allerdings darum geht, eine unerwünschte Schwangerschaft zu verhüten, dann ist meist nur einer der beiden Partner gefragt: Verhütung ist in fast allen Beziehungen Frauensache.

Doch das soll nun anders werden. Bei den Mäusen ist es schon so weit. In den USA haben Forscher einen Wirkstoff entwickelt, der die Produktion der Spermien vorübergehend stoppt – zumindest bei den Mäusemännchen. Sollte sich die Mäusepille auch bei langfristiger Einnahme als unschädlich erweisen, könnten die ersten klinischen Studien für den Einsatz beim Menschen beginnen.

Zweifel am Erfolg sind angebracht. Versprechungen dieser Art gibt es seit Jahren, auf die Pille für den Mann warten wir immer noch. Maus müsste man sein!

Pille für den Mann an Mäusen erprobt

Gynefix-Kupferkette: Erfahrungsaustausch auf Facebook

Freitag, 10. Dezember 2010

Gynefix, KupferketteDie Gynefix Kupferkette ist Facebook „beigetreten“. Damit bietet sich für alle Gynefix-Userinnen und Gynefix-Interessierte eine gute Möglichkeit, Notizen zu hinterlassen, Kommentare abzugeben und Erfahrungen über alternative, hormonfreie Verhütung auszutauschen.

Gynefix auf Facebook

Pille West und Pille Ost: deutsch-deutsche Verhütung

Sonntag, 03. Oktober 2010

3. Oktober – heute ist ein besonderer Tag. Heute schreibe ich einen Blog zur deutschen Einheit. Das bin ich dem historischen Datum schuldig. Auf den ersten Blick mag das für einen Praxisblog unpassend sein. Aber die deutsch-deutsche Vergangenheit hat viele Facetten. Auch eine gynäkologische.

Nehmen wir ein Beispiel aus der Geschichte der Verhütungsmittel. 1961 kam in der Bundesrepublik Deutschland das erste hormonelle Kontrazeptivum auf den Markt: die Pille. Ihre Einführung glich einer gesellschaftlichen Revolution und löste anfangs kontroverse Diskussionen über den Verfall der Werte und den Niedergang der Familie aus.

Vier Jahre später war es auch jenseits der Mauer soweit. 1965 wurde in der DDR das neue hormonelle Verhütungsmittel zugelassen und staatlich gefördert. Ab 1972 erhielten die ostdeutschen Frauen die Pille kostenlos. Aus arbeitsmarktpolitischen und ideologischen Gründen eine konsequente Maßnahme. Die Erwerbstätigkeit der Frauen war eine wirtschaftliche Notwendigkeit und ein wichtiger Aspekt im sozialistischen Selbstverständnis der DDR.

Interessantes Detail der deutsch-deutschen Sprachgeschichte: Während das neue Verhütungsmittel im Westen schnell unter dem Namen „Anti-Baby-Pille“ bekannt wurde, entschied man sich im Osten für die Bezeichnung „Wunsch-Kind-Pille“.

(Bild: istockphoto.com_Shantell)

Goldspirale und Gold-Lily: Kleine Metallkunde, Teil 2

Sonntag, 26. September 2010

Gold ist mehr als nur ein Element. Gold ist ein Symbol. Unbestritten nimmt Gold unter den Metallen eine Sonderstellung ein. Seit Jahrtausenden hat sein Glanz die Menschen verzaubert. Seine Seltenheit hat es zu einem der kostbarsten Güter überhaupt gemacht. Gold ist ein Sinnbild für Reichtum wie für Reinheit. “Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles…” – womit Johann Wolfgang von Goethe wie immer goldrichtig lag.

Geht es um die Wirkung einer Goldspirale, sind philosophische Betrachtungen weniger wichtig. Hier zählen die physikalischen und biochemischen Eigenschaften des edlen Metalls. Und diese machen Gold zu einem hervorragenden Werkstoff für die mechanische Bearbeitung. Gold ist zwar auffallend schwer, aber relativ weich, leicht zu schmelzen und gut mit vielen anderen Metallen zu legieren. Vor allem aber: Gold ist korrosionsbeständig. Gold rostet nicht.

Diesen Vorteil hat man sich bei der Entwicklung der Goldspirale – die genau genommen eine Gold-Kupfer-Spirale ist – zunutze gemacht. Das Edelmetall verlängert die Lebensdauer der Kupferdrahtwicklung, und damit die verhütende Wirkung der Kupferionen. Zudem soll der Goldanteil entzündungshemmend wirken und das Risiko einer Gebärmutterinfektion senken.

intrauterine Verhütungsmittel, Goldspirale

(Bild: ©istockphoto.com_koun.jpg)

Kupfer-T und Kupferkette: Kleine Metallkunde, Teil 1

Sonntag, 19. September 2010

IUP GYN-Königstr.70, Stuttgart Warum enthalten eigentlich alle Spiralen (außer der Hormonspirale) Kupfer? Wieso macht ausgerechnet Kupfer die Spirale zu einem wirksamen Verhütungsmittel? Eigentlich eine interessante Frage. Doch ohne ein wenig Physik und Chemie nicht zu beantworten. Seinerzeit nicht gerade meine Lieblingsfächer, versuchen wir es dennoch:

Kupfer ist ein Schwermetall. Doch anders als plumpes Blei ein edles dazu. Nicht ganz so edel wie Gold und Silber, aber halbedel immerhin. Es ist weich, leicht zu verarbeiten und bruchfest. Ein guter Leiter für Wärme und Elektrizität, ein ideales Material für Technik und Präzision.

Entscheidend für die Wirkung einer Spirale sind jedoch die bakteriziden (Bakterien tötenden) Eigenschaften des rötlichen Metalls. Kupfer wirkt auf viele Mikroorganismen bereits in einer kleinen Dosis toxisch. Kupferionen, die von einer Spirale in die Gebärmutter abgegeben werden, beeinträchtigen die Beweglichkeit der Spermien und den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.

Auch in nicht-medizinischen Bereichen werden die keimtötenden Eigenschaften kupferhaltiger Werkstoffe genutzt: So bestehen Rohrleitungen häufig aus Kupfer, um eine Entwicklung schädlicher Keime im Trinkwasser zu verhindern. Dazu passend ein praktischer Tipp für den Alltag: Eine kupferhaltige Münze (z.B. ein 5-Cent Stück) im Blumenwasser hält den Strauß länger frisch, weil die Stiele nicht so schnell faulen.

Für höhere Organismen ist Kupfer in geringen Mengen unschädlich. Negative Auswirkungen auf die Gesundheit sind nicht zu befürchten. Im Gegenteil: Kupfer ist für Menschen ein lebensnotwendiges Spurenelement – enthalten in Nüssen, Getreide, Gemüse, Leber und Schokolade. Und in Spiralen.

intratuterine Verhütungsmittel, Kupferspirale, Kupferkette

Intrauterine Verhütung: Warum heißt die Spirale Spirale?

Sonntag, 25. Juli 2010

Am Anfang war die „Spirale“ ein Kreis. Vor etwa 100 Jahren bastelte ein Dr. Gräfenberg aus Seidenfaden und Silberdraht das erste intrauterine Verhütungsmittel: den Gräfenberg-Ring. (Gräfenberg war auch der Entdecker/Erfinder (?) des G-Punktes – aber das nur nebenbei …)

Die „Ring-Spirale“ aus Silber und Seide konnte sich allerdings als Verhütungsmethode nicht etablieren. Zu häufig kam es zu Reizungen oder Entzündungen der Gebärmutter. Dem Ur-Ring Gräfenbergs folgten also neue Modelle, von denen man sich eine bessere Verträglichkeit erhoffte. Die Formenvielfalt, mit der man experimentierte, ist beeindruckend: Neben dem Gräfenberg-Omega (ein offenes O mit Füßen) und vielen anderen bizarren Figuren gab es beispielsweise den „kopflosen Körper mit Knickfuß“, den „Tannenbaum mit Knick“ oder das „Antigon mit Flügeln“.

1960 tauchte schließlich die Spiralform auf. Aus Kupferdraht gebogen erwies sie sich als wirksam und praktikabel. Auch wenn die modernen Kupferspiralen mittlerweile die Form eines T haben, so ist der Name „Spirale“ als allgemeine Bezeichnung der Intrauterinpessare (IUP) geblieben.

Auch 50 Jahre nach der „Urmutter“ aller Spiralen wird an der Formgebung gearbeitet, um IUPs verträglicher zu machen. Neueste Entwicklung: die Kupferkette (Gynefix), ein kleines biegsames Kettchen mit Kupferperlen, das im Muskelgewebe der Gebärmutter fixiert wird.

Intrauterine Verhütungsmittel

(Bild: ©2007 vienna, muvs.org)

Die Pille für den Mann: Neue Hoffnung?

Mittwoch, 24. Februar 2010

Das Wichtige vorweg: Nein, die Pille für den Mann gibt es noch nicht. Lange war sie uns versprochen, aber sie ist immer noch nicht auf dem Markt.

Dabei stand der Durchbruch schon einmal kurz bevor. Mit einer Kombination aus Hormonimplantat und regelmäßigen Spritzen sollte der verantwortungsvolle Partner für die Zeugungsverhütung sorgen. Das Produkt war bereits in der Erprobungsphase. Ganz ehrlich: Es wäre schön gewesen, nach all den Jahren der Pillenschluckerei, einfach sagen zu können „Schatz, ab heute bist du dran!“

Doch dann war der Traum erst einmal ausgeträumt. Das Ergebnis der Testphase war ernüchternd: Zu kompliziert in der Anwendung, zu heftig in den Nebenwirkungen. Kein Mann hätte sich ernsthaft auf ein solches Abenteuer eingelassen. Vor drei Jahren zogen sich die Pharmafirmen aus der Erforschung eines hormonellen Verhütungsmittels für den Mann zurück.

Nun aber gibt es einen neuen Anlauf und damit neue Hoffnung auf Gleichberechtigung in Verhütungsfragen. Im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird an den Universitätskliniken Münster und Halle wieder an der Entwicklung einer Verhütungsspritze gearbeitet, die vorübergehend die Spermienbildung unterbinden soll. 2015 – so die optimistische Schätzung – könnte das Produkt auf den Markt kommen. Wir behalten das im Auge!!!

Geschichte der Verhütung: Coca Cola als Scheidenspülung

Dienstag, 02. Februar 2010

Die Geschichte der Empfängnisverhütung ist lang. Schon im alten Ägypten und in der Zeit der römischen und griechischen Antike haben Frauen versucht, durch bestimmte Koituspositionen oder mit Hilfe von Amuletten und Arzneimitteln unerwünschte Schwangerschaften zu verhindern.

Die Entwicklung moderner und sicherer Verhütungsmittel wurde erst möglich, nachdem der Österreicher Hermann Knaus und der Japaner Kyusaku Ogino die physiologischen Vorgänge rund um den Eisprung erforschten und damit die Bedeutung der fruchtbaren Tage erkannten. Vor dieser Zeit wurden die unterschiedlichsten – meist unwirksamen – Verfahren zur Empfängnisverhütung ausprobiert.

Unter den antiquierten Methoden der Familienplanung sind eine ganze Reihe kurioser Rezepte zu finden. So zum Beispiel das „Samenschleudern“, das um 1900 vom Lebensreformer und Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz als interessante „Verhütungsmethode“ beschrieben wurde: „Beim Samenschleudern richtet sich die Frau unmittelbar nach Beendigung des Aktes auf, spreizt die Beine und mit einer schlängelnden Bewegung des Rumpfes sucht dieselbe durch einen kräftigen Ruck den männlichen Samen wieder herauszuwerfen.“

Auch unsere moderne Zeit ist nicht frei von bizarren Vorstellungen über die Möglichkeiten der Empfängnisverhütung. So galt bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein Coca Cola als probates Verhütungsmittel. Als schaumige Scheidenspülung nach dem Verkehr (vor Gebrauch kräftig schütteln!) sollte die koffeinhaltige Brause die Spermien abtöten.
Achtung! Eine spermizide Wirkung von Coca Cola konnte in wissenschaftlichen Studien nicht nachgewiesen werden. Auch Pepsi Cola, Cola zero und Cola light sind als Verhütungsmittel absolut ungeeignet!

(Bild: ©istockphoto.com_EasyBuy4u)

Verhütung im Langzeitzyklus: Pause von der Pause

Montag, 21. September 2009

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In den Anfangsjahren der „Anti-Baby-Pille“ war es noch üblich, eine regelmäßige längere Einnahmepause einzulegen. Für mindestens einen Monat war Schluss mit lustig. Der Zyklus sollte sich zwischendurch normalisieren. Erst wenn sich zeigte, dass ein Eisprung stattfindet, konnte die Pille weiterhin eingenommen werden.

Aus medizinischen Gründen war diese Vorsichtsmaßnahme verständlich. Die Hormondosis, die die Frauen damals täglich schluckten, war hoch und Erfahrungen mit langfristigen Fruchtbarkeitsstörungen lagen noch nicht vor. Die deutlich niedriger dosierte Pille von heute erspart uns diese Form der Einnahmepause – und damit manch eine unerwünschte Schwangerschaft. Was bleibt, ist die „normale“ Pillenpause, in der die Verhütung weiterhin gesichert ist. Drei Wochen Pille, eine Woche Pause. Somit kommt es zu einer Abbruchsblutung, die Menstruation kann regelmäßig stattfinden.

Immer häufiger jedoch nehmen Frauen die Pille „durch“. Sie lassen die Pause weg und können damit die Blutung verschieben. Für Frauen, die unter Menstruationsbeschwerden leiden, bedeutet der sogenannte Langzeitzyklus eine große Erleichterung. Bei Endometriose oder menstruationsbedingter Migräne z.B. wird die durchgehende Einnahme der Pille sogar medizinisch empfohlen.

Für viele andere ist die dauerhafte Pilleneinnahme eine Form der körperlichen Selbstbestimmung. Wer im Urlaub auf Binden und Tampons verzichten möchte, kann so die Regel leicht unterdrücken. Eine langfristige Hormoneinnahme ohne jegliche Unterbrechung ist aber problematisch, denn häufig kommt es zu Zwischenblutungen. Studien über mögliche Langzeitfolgen gibt es noch nicht.

Achtung, keine Experimente! Nicht jede Pillensorte eignet sich zur Einnahme im Langzeitzyklus. Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt!

(Foto: istockphotocom_shantell)

Notbremse: Die “Pille danach”

Dienstag, 04. August 2009

Pille vergessen, Kondom abgerutscht, Verstand ausgeschaltet – es gibt die unterschiedlichsten Verhütungsfehler. Immer gleich ist die anschließende Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft.

Eine Möglichkeit, im Nachhinein noch die Notbremse zu ziehen, ist die „Pille danach“. Je nach Produkt besteht sie aus ein oder zwei Tabletten, die das Hormon Levonorgestrel enthalten. Bis zu 72 Stunden nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr kann dieses Hormon den Eisprung verhindern oder verzögern.
Je früher die „Pille danach“ eingenommen wird, desto wirksamer ist sie. Eine Einnahme innerhalb der ersten 24 Stunden verhindert 9 von 10 möglichen Schwangerschaften. Bei einer Einnahme am dritten Tag, also nach 48 – 72 Stunden, können ungefähr 6 von 10 Schwangerschaften verhindert werden.

Als regelmäßiges Mittel zur Empfängnisverhütung eignet sich die „Pille danach“ nicht, denn sie ist teurer, unsicherer und weniger verträglich als andere Verhütungsmittel. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Brustspannen und Müdigkeit. Ernste Gesundheitsrisiken sind nicht bekannt.

Auf die Einnistung einer schon befruchteten Eizelle oder auf eine bereits bestehende Frühschwangerschaft hat die „Pille danach“ keinen Einfluss. Mit der „Abtreibungspille“, die zum medikamentösen Schwangerschaftsabbruch eingesetzt wird, ist sie nicht zu vergleichen.


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