Die Geschichte der Empfängnisverhütung ist lang. Schon im alten Ägypten und in der Zeit der römischen und griechischen Antike haben Frauen versucht, durch bestimmte Koituspositionen oder mit Hilfe von Amuletten und Arzneimitteln unerwünschte Schwangerschaften zu verhindern.
Die Entwicklung moderner und sicherer Verhütungsmittel wurde erst möglich, nachdem der Österreicher Hermann Knaus und der Japaner Kyusaku Ogino die physiologischen Vorgänge rund um den Eisprung erforschten und damit die Bedeutung der fruchtbaren Tage erkannten. Vor dieser Zeit wurden die unterschiedlichsten – meist unwirksamen – Verfahren zur Empfängnisverhütung ausprobiert.
Unter den antiquierten Methoden der Familienplanung sind eine ganze Reihe kurioser Rezepte zu finden. So zum Beispiel das „Samenschleudern“, das um 1900 vom Lebensreformer und Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz als interessante „Verhütungsmethode“ beschrieben wurde: „Beim Samenschleudern richtet sich die Frau unmittelbar nach Beendigung des Aktes auf, spreizt die Beine und mit einer schlängelnden Bewegung des Rumpfes sucht dieselbe durch einen kräftigen Ruck den männlichen Samen wieder herauszuwerfen.“
Auch unsere moderne Zeit ist nicht frei von bizarren Vorstellungen über die Möglichkeiten der Empfängnisverhütung. So galt bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein Coca Cola als probates Verhütungsmittel. Als schaumige Scheidenspülung nach dem Verkehr (vor Gebrauch kräftig schütteln!) sollte die koffeinhaltige Brause die Spermien abtöten.
Achtung! Eine spermizide Wirkung von Coca Cola konnte in wissenschaftlichen Studien nicht nachgewiesen werden. Auch Pepsi Cola, Cola zero und Cola light sind als Verhütungsmittel absolut ungeeignet!
(Bild: ©istockphoto.com_EasyBuy4u)