Reden wir über das Wetter. Nicht, dass ich keine Themen mehr hätte. Aber je größer die Verzweiflung, desto geringer die Hemmungen.
Wie in jedem Jahr stehen wir wieder vor der Aufgabe, auch einem verregneten Sommer schöne Seiten abzugewinnen. Ich zum Beispiel habe dank der nassen Witterung ein neues Haustier: Klaus-Bärbel (siehe Bild). Morgens, wenn ich die feuchte Zeitung reinhole, sitzt er/sie im Basilikum, bzw. in dem, was davon noch übrig ist. Klaus-Bärbel ist in dieser Hinsicht von nervtötender Beharrlichkeit. Anfangs wollte ich ihn/sie noch im Nachbargarten entsorgen. Aber mittlerweile habe ich jeden Widerstand aufgegeben. Ich habe ein Herz für Grenzgänger.
Klaus-Bärbel ist ein Zwitterwesen. Halb Mann, halb Frau. Vielleicht ist es diese faszinierende Zwischenexistenz, die ihn/sie zu beneidenswerter Leidenschaft befähigt. Der Geschlechtsakt der Weinbergschnecken dauert mindestens zwei Stunden. Darunter läuft nichts. Beim innigen Liebesspiel der schleimigen Mollusken geht es richtig zur Sache: Im Rausch der Sinne schießen sie dem Partner/der Partnerin bis zu 11 mm lange „Liebespfeile“ in den Leib, die zu höchster Lust anstacheln. Wow! Des Weichtiers wilde Wolllust: wirklich Wahnsinn!
Ja, mein/e Klaus-Bärbel bringt echt Schwung ins trübe Nieselwetter!
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