Mit ‘Spirale’ getaggte Artikel

Goldspirale und Gold-Lily: Kleine Metallkunde, Teil 2

Sonntag, 26. September 2010

Gold ist mehr als nur ein Element. Gold ist ein Symbol. Unbestritten nimmt Gold unter den Metallen eine Sonderstellung ein. Seit Jahrtausenden hat sein Glanz die Menschen verzaubert. Seine Seltenheit hat es zu einem der kostbarsten Güter überhaupt gemacht. Gold ist ein Sinnbild für Reichtum wie für Reinheit. “Am Golde hängt, zum Golde drängt doch alles…” – womit Johann Wolfgang von Goethe wie immer goldrichtig lag.

Geht es um die Wirkung einer Goldspirale, sind philosophische Betrachtungen weniger wichtig. Hier zählen die physikalischen und biochemischen Eigenschaften des edlen Metalls. Und diese machen Gold zu einem hervorragenden Werkstoff für die mechanische Bearbeitung. Gold ist zwar auffallend schwer, aber relativ weich, leicht zu schmelzen und gut mit vielen anderen Metallen zu legieren. Vor allem aber: Gold ist korrosionsbeständig. Gold rostet nicht.

Diesen Vorteil hat man sich bei der Entwicklung der Goldspirale – die genau genommen eine Gold-Kupfer-Spirale ist – zunutze gemacht. Das Edelmetall verlängert die Lebensdauer der Kupferdrahtwicklung, und damit die verhütende Wirkung der Kupferionen. Zudem soll der Goldanteil entzündungshemmend wirken und das Risiko einer Gebärmutterinfektion senken.

intrauterine Verhütungsmittel, Goldspirale

(Bild: ©istockphoto.com_koun.jpg)

Kupfer-T und Kupferkette: Kleine Metallkunde, Teil 1

Sonntag, 19. September 2010

IUP GYN-Königstr.70, Stuttgart Warum enthalten eigentlich alle Spiralen (außer der Hormonspirale) Kupfer? Wieso macht ausgerechnet Kupfer die Spirale zu einem wirksamen Verhütungsmittel? Eigentlich eine interessante Frage. Doch ohne ein wenig Physik und Chemie nicht zu beantworten. Seinerzeit nicht gerade meine Lieblingsfächer, versuchen wir es dennoch:

Kupfer ist ein Schwermetall. Doch anders als plumpes Blei ein edles dazu. Nicht ganz so edel wie Gold und Silber, aber halbedel immerhin. Es ist weich, leicht zu verarbeiten und bruchfest. Ein guter Leiter für Wärme und Elektrizität, ein ideales Material für Technik und Präzision.

Entscheidend für die Wirkung einer Spirale sind jedoch die bakteriziden (Bakterien tötenden) Eigenschaften des rötlichen Metalls. Kupfer wirkt auf viele Mikroorganismen bereits in einer kleinen Dosis toxisch. Kupferionen, die von einer Spirale in die Gebärmutter abgegeben werden, beeinträchtigen die Beweglichkeit der Spermien und den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.

Auch in nicht-medizinischen Bereichen werden die keimtötenden Eigenschaften kupferhaltiger Werkstoffe genutzt: So bestehen Rohrleitungen häufig aus Kupfer, um eine Entwicklung schädlicher Keime im Trinkwasser zu verhindern. Dazu passend ein praktischer Tipp für den Alltag: Eine kupferhaltige Münze (z.B. ein 5-Cent Stück) im Blumenwasser hält den Strauß länger frisch, weil die Stiele nicht so schnell faulen.

Für höhere Organismen ist Kupfer in geringen Mengen unschädlich. Negative Auswirkungen auf die Gesundheit sind nicht zu befürchten. Im Gegenteil: Kupfer ist für Menschen ein lebensnotwendiges Spurenelement – enthalten in Nüssen, Getreide, Gemüse, Leber und Schokolade. Und in Spiralen.

intratuterine Verhütungsmittel, Kupferspirale, Kupferkette

Intrauterine Verhütung: Warum heißt die Spirale Spirale?

Sonntag, 25. Juli 2010

Am Anfang war die „Spirale“ ein Kreis. Vor etwa 100 Jahren bastelte ein Dr. Gräfenberg aus Seidenfaden und Silberdraht das erste intrauterine Verhütungsmittel: den Gräfenberg-Ring. (Gräfenberg war auch der Entdecker/Erfinder (?) des G-Punktes – aber das nur nebenbei …)

Die „Ring-Spirale“ aus Silber und Seide konnte sich allerdings als Verhütungsmethode nicht etablieren. Zu häufig kam es zu Reizungen oder Entzündungen der Gebärmutter. Dem Ur-Ring Gräfenbergs folgten also neue Modelle, von denen man sich eine bessere Verträglichkeit erhoffte. Die Formenvielfalt, mit der man experimentierte, ist beeindruckend: Neben dem Gräfenberg-Omega (ein offenes O mit Füßen) und vielen anderen bizarren Figuren gab es beispielsweise den „kopflosen Körper mit Knickfuß“, den „Tannenbaum mit Knick“ oder das „Antigon mit Flügeln“.

1960 tauchte schließlich die Spiralform auf. Aus Kupferdraht gebogen erwies sie sich als wirksam und praktikabel. Auch wenn die modernen Kupferspiralen mittlerweile die Form eines T haben, so ist der Name „Spirale“ als allgemeine Bezeichnung der Intrauterinpessare (IUP) geblieben.

Auch 50 Jahre nach der „Urmutter“ aller Spiralen wird an der Formgebung gearbeitet, um IUPs verträglicher zu machen. Neueste Entwicklung: die Kupferkette (Gynefix), ein kleines biegsames Kettchen mit Kupferperlen, das im Muskelgewebe der Gebärmutter fixiert wird.

Intrauterine Verhütungsmittel

(Bild: ©2007 vienna, muvs.org)


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