Raynaud Syndrom: Die “Weißfinger-Krankheit”

Eisige Hände, weiß gefrorene Finger, ein taubes Gefühl in den Fingerspitzen – lange bevor es mit dem Winter so richtig losgeht, fängt für manch einen der Ärger über die kalte Witterung schon an. Die Temperaturen sind gerade knapp unter die 10°C-Marke gefallen, da erleiden Menschen, die am Raynaud-Syndrom erkrankt sind, schon die ersten „Weißfinger-Anfälle“ und damit eine ernste Einbuße an Lebensqualität.

Das Syndrom wurde nach dem französischen Internisten Maurice Raynaud benannt, der 1862 als erster die typischen Symptome der „Weißfinger-Krankheit“ beschrieb. Die Krankheitsbezeichnung ist zwar relativ unbekannt, das Leiden selbst jedoch weit verbreitet. Bis zu 16% der Bevölkerung – hauptsächlich Frauen – sind von dieser Gefäßerkrankung betroffen. Kälte und Stress lösen ein krampfartiges, häufig auch schmerzhaftes Zusammenziehen der kleinen Blutgefäße aus. Durch die mangelnde Durchblutung werden Finger und Zehen blass und gefühllos. Es entstehen die sogenannten Leichenfinger – von herzlosen Zeitgenossen mit leichtem Gruseln bestaunt.

Die Raynaud’sche Krankheit ist nicht heilbar. Allenfalls lassen sich durch warme Handschuhe, Anfälle reduzieren oder durch äußere Wärmezufuhr beenden. Auch die Entstehung der Gefäßstörung ist wissenschaftlich noch ungeklärt. Am ehesten ist eine Überreaktion des Nervensystems auf Kältereize denkbar.
Einziger Trost für die Betroffenen: Das Raynaud-Syndrom ist zwar unangenehm, aber meist harmlos. Nur in seltenen Fällen steckt eine ernste Krankheit dahinter. Dies sollte allerdings von einem Arzt abgeklärt werden.

(Text: H. Franke, Bild: ©istockphotocom_loooby)

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