Lebenserwartung: Der kleine Unterschied mit den großen Folgen

Nach wie vor haben in den westlichen Industrienationen Männer eine deutlich geringere Lebenserwartung als Frauen. Im Durchschnitt beträgt der Unterschied 6 Jahre. Selbst in Ländern mit einer besonders hohen Lebenserwartung ändert sich an diesem auffallenden Unterschied nichts. Während heute geborene Mädchen im Schnitt 82 Jahre alt werden können, so kann der neugeborene Junge – statistisch gesehen – lediglich 76 Lebensjahre erwarten.

Die Tatsache, dass Frauen länger leben als Männer, hat verschiedene Ursachen. Nach vorsichtigen Schätzungen machen die biologischen Unterschiede gut die Hälfte der zusätzlichen Lebensjahre aus. Der übrige Teil ist kulturell- bzw. verhaltensbedingt.

Als wichtiger “biologischer Vorteil” gilt das weibliche Geschlechtshormon Östrogen. Zum einen stärkt es die Immunabwehr, so dass Frauen besser vor Infektionen geschützt sind als Männer. Zum anderen verlangsamt Östrogen die Gefäßverkalkung und senkt damit das Risiko einer Herz-Kreislauferkrankung. Umgekehrt scheint das männliche Geschlechtshormon Testosteron die Gefäßverkalkung zu beschleunigen.

Ihre schlechtere biologische Ausgangslage verstärken viele Männer, indem sie sich weniger gesundheitsbewusst verhalten. Zugrunde liegt nach Einschätzung der Sozialforscher ein traditionelles Männerbild, das sich trotz der gesellschaftlichen Entwicklung immer noch über Leistung, Härte, Macht, Distanz und Konkurrenz definiert. Gefühle, Beziehungsfähigkeit, Entspannung und eine gesunde Eigenliebe kommen zu kurz.
(Text: Hille Franke)

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