Toxoplasmose

Die Toxoplasmose ist eine häufige, meist harmlose Infektionskrankheit. Bei fast jedem zweiten Erwachsenen lassen sich als Zeichen einer durchgemachten Infektion entsprechende Antikörper nachweisen.

Verursacher einer Toxoplasmose-Infektion ist ein einzelliger Parasit (Toxoplasma gondii). Hauptwirt dieses Parasiten ist die Katze. Die Eier des Toxoplasmose-Erregers werden mit dem Kot infizierter Katzen ausgeschieden und mit Wind oder Staub in der Umwelt verteilt. So können sie von Menschen, aber auch von Schlachttieren aufgenommen werden. Ist letzteres der Fall, geschieht Folgendes: Im Muskelgewebe des erkrankten Tieres bilden sich sogenannte Toxoplasmosezysten. Wird das befallene Fleisch vom Menschen roh verzehrt (z.B. als Mett oder Tatar) besteht die Gefahr einer Infektion. Sobald die Infektion eingetreten ist, bildet das Immunsystem Antikörper gegen den fremden Eindringling "Toxoplasma".

Infektionswege

1. Aufnahme der Toxoplasmose-Eier aus dem Katzenkot (z.B. beim Verzehr von ungewaschenem Salat, durch Gartenarbeit oder Kontakt mit einer infizierten Katze)

2. Aufnahme von Toxoplasmosezysten beim Verzehr von zystenhaltigem Fleisch infizierter Schlachttiere, das noch roh ist oder nicht ausreichend gekocht oder gebraten wurde (z.B. Mett, Tartar, Steak).

Symptome

Eine typische Symptomatik, die sofort an eine Toxoplasmose denken lässt, gibt es nicht. In vielen Fällen verläuft eine Toxoplasmose-Infektion gänzlich unbemerkt. In anderen Fällen kommt es zu grippeähnlichen Beschwerden und Schwellungen der Lymphknoten. Die einzige Diagnosemöglichkeit ist die Bestimmung der Antikörper im Blut.

Toxoplasmose in der Schwangerschaft

Die Toxoplasmose ist für Nichtschwangere im Allgemeinen eine harmlose Erkrankung, die ohne weitere Folgen ausheilt. Nach einer durchgemachten Toxoplasmose-Infektion besteht eine bleibende Immunität. Eine Infektion des Kindes im Mutterleib kann dann nicht mehr erfolgen.
Risikoreicher ist dagegen eine Erstinfektion mit Toxoplasma während der Schwangerschaft. In diesem Fall kann die Krankheit auf das Ungeborene übertragen werden. Es besteht die Gefahr einer Fehlgeburt oder einer schweren Schädigung, insbesondere des kindlichen Gehirns. Daher ist die Toxoplasmose-Erstinfektion in der Schwangerschaft ein ernst zunehmendes Problem.

Diagnose der Toxoplasmose

Die frühzeitige Diagnose ist bei einer Toxoplasmose-Infektion für den Therapieerfolg entscheidend! Eine Diagnose kann nur über eine Blutuntersuchung gestellt werden, die allerdings nicht Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge ist. Sie wird daher von den gesetzlichen Krankenkassen nur bezahlt, wenn ein konkret begründeter Infektionsverdacht besteht.

Behandlung einer Toxoplasmose

Toxoplasmose ist ein eindringliches Beispiel dafür, wie wichtig vorgeburtliche Untersuchungen für das Wohl des Kindes sind. Dank medizinischer Forschung ist es heutzutage möglich, eine Toxoplasmose zu heilen: Ergibt eine Blutprobe den Verdacht auf eine frische Toxoplasmose-Infektion, wird unverzüglich die Behandlung mit einem Antibiotikum eingeleitet. Ein großer Fortschritt, denn in früheren Zeiten war es nicht selten, dass eine Schwangerschaft wegen einer akuten Infektion abgebrochen wurde.

Vorbeugung gegen eine Toxoplasmose-Infektion

Wenn Sie noch keine Toxoplasmose-Infektion durchgemacht und keine Antikörper-Schutz haben, raten wir Ihnen dringend:

  • Essen Sie nur gut gekochte oder gebratene Fleisch- und Wurstwaren.
  • Waschen Sie Gemüse, Salat und Früchte vor dem Verzehr sehr gründlich.
  • Waschen Sie Ihre Hände mit Seife - besonders nach der Gartenarbeit, vor und nach der Küchenarbeit, vor dem Essen.
  • Wenn Sie schwanger sind und eine Katze halten, achten Sie auf folgende Hinweise: Verwenden Sie Dosen- und Trockenfutter, halten Sie Ihre Katze nur in der Wohnung und lassen Sie den Kotkasten von einer anderen Person täglich mit heißem Wasser reinigen.
  • Zudem sollten die Toxoplasmose-Antikörper im weiteren Verlauf der Schwangerschaft regelmäßig kontrolliert werden.


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